Bei Zyklusstörungen und PMS klagen betroffene Frauen gerne über Verstimmungen, Brust- und Kopfschmerzen. Sie sind in den Tagen vor und während der Regelblutung von beißenden Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen geplagt. Viele Frauen nehmen gerade in dieser Zeit Schmerzen auch stärker wahr. Expert:innen sprechen auch von menstrueller Migräne.
Internationale Kopfschmerzgesellschaften klassifizieren Migräneattacken innerhalb von zwei Tagen vor bis drei Tage dem Einsetzen der Regelblutung bei mindestens zwei von drei aufeinanderfolgenden Zyklen als menstruelle Migräne. Treten die Beschwerden auch außerhalb dieses engen Zeitfensters auf lautet der medizinisch korrekte Begriff "menstruell assoziierte Migräne". Betroffene Frauen leiden unter einem anfallsartigen, meist einseitigen, pulsierenden Kopfschmerz. Der Kopfschmerz kann sich mitunter auch beidseitig manifestieren. Außerdem berichten die betroffenen Frauen zusätzlich von Symptomen wie Übelkeit und Erbrechen sowie Licht- oder Geräuschempfindlichkeit. Meistens macht sich die menstruelle Migräne bereits im zweiten Lebensjahrzehnt bemerkbar und erreicht um das 40. Lebensjahr herum ihr Maximum.
Um wichtige Fragen wie Unterschiede, Gemeinsamkeiten und Zusammenhänge zwischen menstrueller und normaler Migräne klären zu können beleuchten wir an dieser Stelle den Begriff "Aura". Leiden Betroffene an einer Aura, dann berichten sie über ein eingeschränktes Sehvermögen, Wahrnehmungs- Gleichgewichts, Bewegungs- und gelegentlich Wortfindungsstörungen. Diese Beschwerden dauern etwa eine Stunde. Danach treten die typischen Kopfschmerzen auf. Eine Aura wird von Ärzt:innen bei etwa 15 - 25% der Migräne-Patient:innen diagnostiziert.
Interessanterweise tritt ein Zusammenhang zwischen Zyklus und Migräne vor allem bei Frauen ohne Aura auf. Wichtig zu wissen ist, dass etwa jede siebente Frau in Europa im Altern von 40 Jahren von Migräne betroffen ist.
Festzustellen, um welche Art des Kopfschmerzes es sich handelt kann schwierig sein. Hilfreich ist ein Kopfschmerztagebuch zu führen. Auf diese Weise lässt sich ein Zusammenhang zwischen Menstruation und Migräne leicht erkennen. Die Diagnose "menstruelle Migräne" stellen Expert:innen entsprechend der ärztlichen Leitlinien frühestens nach fünf erlittenen Attacken.