Vielleicht handelt es sich um das häufigste Symptom der rund 150 Beschwerden beim Prämenstruellen Syndrom. Mastodynie, oder Brustschmerzen, sind bei etwa 70 % der Frauen zu finden, die an PMS leiden. Das entspricht etwa einem Drittel der weiblichen Bevölkerung im gebärfähigen Alter. Es können schon junge Mädchen oder Frauen betroffen sein. Die Wahrscheinlichkeit solche Beschwerden zu spüren, steigt ab dem 30. Lebensjahr aber tendenziell an. An den Tagen vor den Tagen sind schmerzende und spannende Brüste am häufigsten zu finden.
Der Grund für spannende, schmerzende Brüste ist bis heute noch nicht restlos geklärt. Diskutiert werden hormonelle Ursachen, wie schwankende Hormonkonzentrationen im Blut. Ziemlich sicher liegt ein leichter Überschuss des Hormons Prolaktin vor. Expert:innen sprechen dann von einer latenten Hyperprolaktinämie. Außerdem spielt ein relativer Überschuss von Östrogen eine wichtige Rolle.
Erhöhtes Prolaktin ist völlig normal - vor allem in der Schwangerschaft, bei stillenden Frauen und auch bei Stress. Ein mehr an Prolaktin unterdrückt die Freisetzung des follikelstimulierenden Hormons FSH und des luteinisierenden Hormons LH. Beide Hormone sind für den Eisprung zuständig. So verwundert es kaum, dass erhöhtes Prolaktin während der Stillphase für eine verminderte Fruchtbarkeit verantwortlich gemacht wird. Außerdem regt Prolaktin die Durchblutung und das Drüsenwachstum der Brüste an. Manchmal geht das mit Schmerzen einher.
Das fein abgestimmte Zusammenspiel der Hormone Östrogen, Progesteron und Prolaktin ist für das Wohlbefinden des weiblichen Körpers entscheidend. Ein Östrogen-Überschuss macht sich zum Beispiel in Form von Wassereinlagerungen bemerkbar. Was dabei genau passiert wollen wir jetzt näher beleuchten:
Östrogen steht mit dem Hormon Progesteron im Gleichgewicht. Bildlich gesehen ist das wie auf einer Waage. In der einen Waagschale befindet sich Östrogen, in der anderen Waagschale Progesteron. Bei einem Progesteron-Mangel wird die Waagschale mit Östrogen im Verhältnis schwerer und sinkt ab. Am Körper macht sich dieser Zustand mit Wassereinlagerungen und auf der realen Waage mit zusätzlichen Kilos bemerkbar. Treten die Wassereinlagerungen in den Brüsten auf klagen Betroffene über Brustschmerzen. Es ist nicht auszuschließen, dass die Wassereinlagerungen auch an Händen und Füßen in Form von Ödemen sichtbar werden.
Ein Progesteron-Mangel kann einerseits Folge von einem Prolaktin-Überschuss, etwa durch Stress bedingt, sein. Andererseits kann,
bedingt durch eine Gelbkörperschwäche, zu wenig Progesteron im
Gelbkörper gebildet werden als normal üblich.
Die gute Nachricht ist, dass dieses Ungleichgewicht der Hormone ein vorübergehendes Phänomen ist - zumindest bis zum nächsten Zyklus und dass dagegen ein Kraut gewachsen ist. Vitex agnus-castus, Mönchspfeffer oder auch unter dem Namen Keuschlammfrüchte bekannt, wird seit Jahrhunderten erfolgreich zur Behandlung frauenspezifischer Leiden eingesetzt und ist unter der Marke Agnucaston® 20 mg rezeptfrei in Ihrer Apotheke erhältlich.
Jede Frau ist anders. So verwundert es kaum, dass individuelle Hormonmengen und Unterschiede in der Empfindlichkeit der Schmerzrezeptoren Brustschmerzen und deren Wahrnehmung stark beeinflussen. Bisher sind die möglichen Ursachen jedenfalls nicht abschließend geklärt. Fakt ist aber, dass das Ziehen, die Spannungen, Verhärtungen und das Schwellungs- und Schweregefühl von verschieden großen Mengen an Flüssigkeitseinlagerungen im Brustgewebe abhängig sind. Sie können selbst das Tragen eines BHs zur Qual werden lassen. Ein schwacher Trost ist, dass nach der Menopause die Beschwerden oft abnehmen. Bis dahin kann die Heilkraft von Pflanzen helfen - allen voran Mönchspfeffer.
Mastodynie ist die Schmerzhaftigkeit der Brust und tritt oft zyklusabhängig auf. Die Diagnose wird von Ärzt:innen mittels Tastbefund gestellt. Hilfreich ist auch die individuelle, subjektive Schmerzstärke anhand einer Schmerzskala zu erfassen. Weiters werden die Hormone im Blut bestimmt und bildgebende Verfahren, wie Ultraschalluntersuchungen, etwa eine Mammasonografie, durchgeführt.